Bad Hersfeld
Umverlegung der Gashochdruckleitung
Beim Projekt Bad Hersfeld – Umverlegung der Gashochdruckleitung HDL 9549 wurde eine innovative Baugrube mit RSS Wand und RSS Flüssigboden realisiert. Die Lösung ermöglichte eine trockene, stabile und weitestgehend wasserundurchlässige Flüssigbodenbaugrube, die auch bei hohem Grundwasserstand ohne aufwändige Wasserhaltung auskam. Weitere Details folgen im Anschluss.
Besondere Herausforderungen:
- Arbeiten in Tiefen von bis zu 8,5m unter GOK
- Anstehende Felsschichten ab Tiefen von etwa 8m unter GOK
- hauptsächliches Arbeiten im Bereich anstehenden Grundwassers (GW ab ca. 1,1 bis 2,5m unter GOK)
- Das Verfüllungsmaterial muss:
- Die statischen Zieleigenschaften erfüllen, um einen Versagensfall der Bauwerke auszuschließen
- Weitestgehend wasserundurchlässig sein, um umliegendes GW am Eindringen in die Grube zu hindern
- wiederlösbar sein, um eine Freilegung der Leitungen bei Störungsfällen zu ermöglichen
- dauerhaft gleichbleibende Langzeiteigenschaften vorweisen
Die Lösung:
- Technologie – RSS-Geoponton:
Ausführung der Verbindungsbaugruben mit trägergestützten Flüssigbodenwänden, sowie Bodenplatten aus RSS-Flüssigboden - RSS-FB als abdichtender Baustoff:
Abdichtung bei der HDD-Bohrung entstandener Undichtigkeiten durch anschließende teilweise Verfüllung des Geopontons mit RSS-Flüssigboden - Numerische Simulation:
FEM-basierte 3D-Berechnungen zur Nachweisführung der Verformungs- und Tragfähigkeitsanforderungen - Qualitätssicherung:
Implementierung eines umfassenden Eigen- und Fremdüberwachungskonzepts
Fachplanerische Lösungen:
- Rezepturspezifikation:
Erarbeitung der Rezepturspezifikation zur Festlegung der technologisch und statisch relevanten Flüssigbodeneigenschaften - Technologisches Konzept:
Ausarbeitung eines detaillierten Handlungsablaufes zur Ausführung der angestrebten technologischen Lösung der Bauaufgabe - Stabilitätsnachweis:
Berechnung der Scherfestigkeiten und Gewölbewirkungen im RSS-Geoponton zur Ableitung der Lasten - Logistisches Konzept:
Erarbeitung eines logistischen Konzeptes zur Schaffung eines orts- und anwendungsspezifischen Rahmens für die Baustellenverkehrs- und Mischplatzorganisation
- Rezepturerstellung: Erstellung von Rezepturansätzen unter Verwendung von Bodenproben des anstehenden Baugrundes unter Berücksichtigung der technologischen und statischen Anforderungen an den RSS-Flüssigboden
- Rezeptureinstellung: Anpassung der Rezepturzusammensetzung bei Änderungen der Eigenschaften/ Beschaffenheit des Ausgangsmaterials oder Auffälligkeiten beim Flüssigboden
- Fachliche Unterstützung: Enger Austausch zwischen dem FiFB und dem ausführenden Personal, sowie fachliche Unterstützung vor Ort, zur Sicherstellung der korrekten Rezepturumsetzung und des fachplanungsgemäßen Einbaus
FB-Anwendungsbereiche:
- Baugrubensicherung: Temporäre Stabilisierung tiefer Baugruben mit ökologisch optimiertem Materialeinsatz.
- Leitungsbau: Herstellung trockener Trassenabschnitte im Bereich anstehenden Grundwassers
- Entfall von Wasserhaltungsmaßnahmen
- Deichquerungen: Querung von Fließgewässern im überströmten oder überschneidenden Geoponton als kostensparende alternative zu geschlossenen Bauweisen.
Bildergalerie
Alle relevanten Bilder zu diesem Projekt finden Sie hier.